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Myopiemanagement - wie Sie die Augengesundheit Ihres Kindes langfristig schützen

Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, wird bei Kindern immer häufiger. Neben genetischen Faktoren (35–60% der Kinder kurzsichtiger Eltern entwickeln ebenfalls eine Kurzsichtigkeit) spielen dabei vor allem heutige Freizeitgewohnheiten (Tablet, Smartphone, Konsolen, PC), die sich stark auf das Sehen in der Nähe beschränken, eine Rolle.
Um die Kurzsichtigkeit zu beheben kommen für gewöhnlich sog. Einstärkengläser zum Einsatz. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass herkömmliche Einstärkengläser bei einigen Kindern aber die Kurzsichtigkeit auf Dauer verstärken. Das Risiko für Augenerkrankungen im Alter steigt dadurch.

Um den Grund dafür zu verstehen müssen wir erst klären wie eine Kurzsichtigkeit zu Stande kommt:
Kurzsichtigkeit entsteht, wenn das Auge etwas zu lang ist, wodurch der Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. Objekte in der Ferne werden dann unscharf wahrgenommen. Brillengläser korrigieren die Kurzsichtigkeit indem sie den Brennpunkt auf die Netzhaut verschieben. (Abb. 1: Kurzsichtigkeit)

Allerdings projizieren sie dabei auch Licht in die seitlichen Bereiche, hinter die Netzhaut.
Bei einem ausgewachsenen Auge stellt diese Randprojektion kein Problem dar. Da die Augen von Kindern aber noch entwicklungsfähig sind, neigen sie dazu sich anzupassen. Bei einigen Kindern führt dies dann zu einem übermäßigen Wachstum in die Länge, was die Kurzsichtigkeit weiter verstärkt. (Abb. 2: Längenwachstum bei Kindern)

Seit neuestem haben wir die Möglichkeit, gezielt dem Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern entgegenzuwirken: Eine besondere Brillenglasberechnung bewirkt, dass das Licht an den Rändern gestreut wird und bereits vor der Netzhaut auftrifft. So wird das Längenwachstum der Augen verlangsamt. Dies hat keine Nebenwirkungen und ist daher immer die bessere Lösung als herkömmliches Einstärkenglas. (Abb. 3: Reduzierung des Längenwachstums durch neue Glastechnologie)

Kontrolle ist besser als Nachsicht

Regelmäßige Kontrolle ist ein weiterer wichtiger Baustein um eine langfristige Augengesundheit zu gewährleisten. Wie die regelmäßige Zahnkontrolle beim Zahnarzt empfehlen wir auch die Augen regelmäßig von einem Augenarzt checken zu lassen. Besonders wenn Ihr Kind breits Kurzsichtig ist. Nur so kann frühzeitig eine Veränderung erkannt und auf mögliche Augenerkrankungen reagiert werden.

Unser Beitrag zur Augengesundheit Ihres Kindes

Bei Optik Kastner verfolgen wir einen umfassenden Ansatz der Myopiekontrolle: neben unseren spezialisierten Brillengläsern bieten wir auch an, mit ihrem Kind einen "Vertrag" abzuschließen in dem es sich u.a. verpflichtet beim Lesen auf ausreichend Licht zu achten oder täglich eine gewisse Zeit im Freien zu verbringen. Das motiviert und fördert das Bewusstsein für Augengesundheit und eine ausgeglichene Freizeitaktivität.

Was sie als Eltern tun können

Wie wir sehen haben wir also sehr effektive Möglichkeiten um auf das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit unserer Kinder einzuwirken und langfristige, negative Folgen zu vermeiden:

Die Gesundheit unserer Kinder liegt uns am Herzen. Wenn Sie weitere Fragen zum Thema Myopiemanagement haben besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf das Gespräch.

Was ist Winkelfehlsichtigkeit?

Zu einer Winkelfehlsichtigkeit kommt es wenn die Sehachsen beider Augen voneinander abweichen. Gut vorstellbar ist dies auch als "verstecktes, nicht sichtbares Schielen". Dabei wird das Bild leicht versetzt auf die Netzhaut projetziert, wodurch es zu Bildlagefehlern kommt. In der Augenoptik spricht man dann von einer Störung des beidäugigen Sehens.

Ursache und Wirkung von Winkelfehlsichtigkeit

Als Hauptursache für Winkelfehlsichtigkeit werden zum Einen unterschiedlich lange Augenmuskeln vermutet. Zum Anderen können Innervationsstörungen der Auslöser sein. Unter Innervation versteht man die Versorgung von Organen mit Nervenfasern und deren Reizübertragung.

Um Doppelbilder und andere Bildlagefehler also zu vermeiden, sind die Augen gezwungen ständig nach zu korrigieren. Diese Dauerbelastung führt, je nach Ausprägung der Winkelfehlsichtigkeit, zu unterschiedlichen Beschwerden. Das kann von leichten Sehstörungen bis hin zu schweren Haltungsfehlern führen. Diese Empfindungen nehmen mit stärkerer visueller Belastung im Lauf des Tages meist zu.

Symptome bei Winkelfehlsichtigkeit

Ablauf der MKH

Die Mess- und Korrekturmethodik nach Hans-Joachim Haase (kurz MKH) ist Gegenstand einer umfangreichen Augenprüfung. Diese besteht aus vier Teilen:

• Fernprüfung zur Korrektur von Kurz- oder Weitsichtigkeit
• Prüfung des Binokularsehens (beidäugiges Sehen)
• MKH-Messung
• Stereopsis-Messung (räumliches Sehen)

Die Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS) berschreibt den Ablauf der MKH in ihren "Richtlinien zur Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit". Dabei wird eine Reihe von Testbildern erzeugt, die im sogenannten Polatest die Abweichung von der Norm erkennen lassen.
Beim namensgebenden Polatest wird durch eine Polarisationsbrille geblickt, wodurch das linke und das rechte Auge jeweils einen anderen Teil des Bildes zu sehen bekommt. Im Idealfall ist dann, wie im Beispiel, ein Kreuz zu sehen. Kommt es zu einem Versatz liegt eine Winkelfehlsichtigkeit vor.

Testbeispiele einer MKH:

Die Korrektur von Winkelfehlsichtigkeit erfolgt dann mit Hilfe einer Prismenbrille mittels derer die Augen entlastet und ein entspanntes Sehen wieder möglich wird. In den meisten Fällen berichten Betroffene von einer Verringerung oder Beseitigung der Beschwerden.